Familien für den Wiederaufbau stärken

Der syrische Jesuit Pater Victor Assouad schlägt in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur Fides Alarm. Nach acht Jahren Krieg sei die humanitäre Lage in Syrien verheerend.

85 Prozent oder 15,5 Millionen Menschen der aktuell 18,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Syriens hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser oder zu intakten Sanitäranlagen. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung lebe unter der Armutsgrenze. Zwei Drittel der Bevölkerung hätten ihre Häuser verlassen müssen. Der sogenannte islamische Staat habe zwar die meisten seiner besetzten Gebiete verloren, aber die Provinz Idlib würde immer noch von verschiedenen Rebellengruppen destabilisiert, auch wenn es Ansätze einer diplomatischen Lösung dieses Konflikts gebe. «Wir beginnen über die Rückkehr von Flüchtlingen zu sprechen», sagte Pater Victor. Er fordert eine Politik, welche die Familien in den Mittelpunkt stelle. «Die Familien sind das wichtigste Element, damit der Wiederaufbau in Syrien vorankommen kann.» Tatsächlich seien 50 000 von 1,2 Millionen Flüchtlingen aus dem Libanon nach Syrien zurückgekehrt. «Die Politik muss auf die Integration dieser Menschen achten, die alles verloren haben.» Es gehe nicht darum den Islam als Ursache der Gewalt anzuklagen, sondern die Wurzeln des Konflikts zu verstehen, der durch soziale Ungerechtigkeiten angeheizt worden sei. «Am allerwichtigsten ist, dass Kindern der Zugang zu angemessener Bildung ermöglicht wird, weil sie die Zukunft Syriens gestalten.»   Der Schweizerische Heiligland-Verein setzt sich besonders für die Stärkung von Familien und die Betreuung von Kindern in seinen Projekten in Syrien ein.

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