Presse

Für unsere Glaubensgeschwister in Nahost

«Verbunden im Glauben – vereint in der Not» heisst das Motto des Karwochenopfers 2021, das in der Karwoche und an Ostern aufgenommen wird. Mit den Spenden unterstützt der Schweizerische Heiligland-Verein Partnerorganisationen im Nahen Osten, die sich für die gesamte Bevölkerung engagieren.

Christliche Gemeinden und Gemeinschaften leisten unter schwierigen Umständen einen wichtigen Beitrag für das friedliche Zusammenleben aller Religionen im Nahen Osten

Im zurückliegenden Jahr war es Christinnen und Christen an den Kar- und Ostertagen weltweit nicht möglich, in Gemeinschaft Gottesdienste zu feiern. 2021 hofft der Schweizerische Heiligland-Verein darauf, während der Feiertage wieder zu etwas mehr Normalität zurückkehren zu können. Dies würde dazu beitragen, dass der Verein den 19 Projekten seiner Partnerinnen und Partner, die weit mehr als wir in der Schweiz unter den Auswirkungen der Coronakrise leiden, die versprochene Hilfe zukommen lassen kann.

Auf www.heiligland.ch sind Kurzvideos aufgeschaltet, in denen sich die Partnerinnen und Partner vorstellen. Der Schweizerische Heiligland-Verein unterstützt Partnerorganisationen, die in den Bereichen Bildung, Sozialarbeit und Gesundheit tätig sind. Partner sind in der Regel religiöse Gemeinschaften oder Einrichtungen der orientalischen Kirchen, die sich jeweils für die gesamte lokale Bevölkerung engagieren, egal welcher Religion oder Ethnie die Menschen angehören.

Folgen der Coronakrise

Zu den unterstützten Projekten gehört die Bethlehem University (BU). Der Heiligland-Verein lässt dem Schweizer Förderverein ABU (Association for Bethlehem University) jährlich 30 000 Franken aus dem Karwochenopfer zukommen. Durch einen Stipendienfonds ermöglicht der Förderverein jedes Jahr acht bis zehn Studierenden aus finanziell schwachen Familien eine Ausbildung an der BU. Die BU konzentriert sich auf Ausbildungsbereiche wie Kleinkindererziehung, Hotelmanagement oder Pflege- und Gesundheitswesen, um den Absolventinnen und Absolventen möglichst rasch zu einem Job zu verhelfen.

Die Auswirkungen der Coronakrise sind enorm. Seit März 2020 ist die BU für Präsenzvorlesungen geschlossen. Weil die Pandemie den Pilgertourismus in Bethlehem zum Er­liegen gebracht hat, konnten viele Familien ihren Kindern die Studiengebühren nicht mehr bezahlen. Zugleich gehen die Spenden der Geldgeber zurück. So konnte auch der Schweizerische Heiligland-Verein nur zwei Drittel des üblichen Betrags überweisen.

Der Heiligland-Verein dankt allen Menschen, die mit einer Spende den Glaubensgeschwistern in einer unruhigen Weltgegend beistehen.

Andreas Baumeister, Präsident Schweizerischer Heiligland-Verein

 

Hoffnung auf ein Syrien nach dem Krieg

Andreas Baumeister ist Präsident des Schweizerischen Heiligland-Vereins

An der ordentlichen Generalversammlung 2018 des Schweizerischen Heiligland-Vereins in Aesch wurden Andreas Baumeister (Aesch) zum Präsidenten und Ludwig ­Spirig-Huber (Bern) zum Vizepräsidenten gewählt. Seit einem Jahr hatten die beiden den Verein als Co-Präsidenten geführt.

Als Gast referierte Metropolit Nicolas Antiba, Patriachalvikar der griechisch-katholisch melkitischen Kirche aus Damaskus (Syrien), an der Generalversammlung über die pre­käre Lage der Christinnen und Christen in seiner Heimat. Bischof Antiba berichtete von Gewalt, Entführungen und Terror von islamistischen Rebellengruppen, die sich in den letzten beiden Jahren gezielt auch gegen christliche Dörfer und Einrichtungen, ins­besondere in seiner ehemaligen Diözese Hauran in Südsyrien richtete. Diese Gewalt zielte auf die systematische Vertreibung der christlichen Bevölkerung aus einem der Ursprungsländer des Christentums. Der Me­tropolit kritisierte den Westen, welcher der systematischen Gewalt in Syrien keinen Einhalt gebiete und die Waffenlieferungen durch die Türkei und durch arabische Länder an die verschiedenen Kriegsparteien weiter toleriere.

Das östliche Christentum, das zu verschwinden drohe, stehe in dieser Region für Freiheit, Humanität und Pluralität. Die Zahl junger Muslime, die heimlich zum Christentum konvertierten würden, weil sie ihre Geburtsreligion als unglaubwürdig erlebten, nehme zu, berichtete der Bischof. Besonders viele junge Christinnen und Christen besuchten das Gebet für den Frieden in der griechisch-melkitischen Kathedrale in Damaskus, das er jeden Sonntagabend anbiete.

Metropolit Antiba dankte dem Schweizerischen Heiligland-Verein für die jahrelange Unterstützung, die Landwirtschaftsprojekte, Wiederaufbauprojekte und Nothilfe für Hilfsbedürftige ermögliche. «Trotz allem bin ich voller Hoffnung auf ein Syrien nach dem Krieg», beschloss er seinen Vortrag.

Die Generalversammlung fand am 17. September im katholischen Pfarreiheim in Aesch BL statt. Der neue Präsident Andreas Baumeister (58), wohnhaft in Liestal, arbeitet seit drei Jahren in Aesch als Pastoralassistent im Seelsorgeverband Angenstein. Dass er das Präsidium des Schweizerischen Heiligland-Vereins nun allein führen würde, war bereits vor einem Jahr bei der Übernahme des Co-Präsidiums zusammen mit Ludwig Spirig-Huber so geplant.

Welcome to Bethlehem

Hier leben Menschen wie in einem grossen Gefängnis. Blockaden und Checkpoints rauben ihnen Zeit und Lust, etwas ausserhalb der Sperrzone zu unternehmen. Ein Recht, sich normal zu bewegen, gibt es für sie nicht. In den beiden grossen Flüchtlingslagern der Stadt, Aida und Dhesche, kommt es täglich zu Scharmützeln mit dem israelischen Militär. Frauen, Männer und Kinder leben im Alarmzustand. Nachts wachen sie erschrocken auf, weil Schüsse fallen. Angst und Gefahr verdunkeln ihr Leben.

Bethlehem heute: Die Friedenstaube ist im Visier eines Scharfschützen, sie braucht eine Panzerweste – Graffiti des britischen Streetart-Künstlers Banksy, etwa 300 ­Meter entfernt vom Kontrollposten der Mauer in Bethlehem (Aufnahme aus dem Jahr 2015). | © Michael Meier

Vor 2000 Jahren wurde hier ein Hoffnungskind geboren. Die Reise seiner Mutter und seines Pflegevaters in die Stadt Davids war keine freiwillige, sondern von der römischen Besatzungsmacht befohlen. In der Herberge war kein Platz. Es gab kein Bett für die Gebärende und das Kind. Im Dunkeln leuchteten nur ein Stern und ein Glanz von Engeln. Und ein Hirtenlied vom Frieden war zu hören.

In Bethlehem ist das Evangelium der Liebe zur Welt gekommen. Friede wird gesät, wo Menschen trotz allem dem Menschen als Mensch begegnen, über alle Grenzen von Rasse, Nationalität und Religion hinweg. Bethlehem – Ort, wo der palästinensisch-is­raelische Konflikt brennt. Bethlehem – Insel der Hoffnung, wo Menschen in zahlreichen christlichen Initiativen erfahren, dass sie eine Würde besitzen und wertvoll sind. Etwa im Caritas Baby Hospital, im Holy-Child-Projekt, der Handwerkerschule oder der SIRA School (kinderhilfe-bethlehem.chheiligland.ch).

Andreas Baumeister, Pastoralassistent, Präsident Schweizerischer Heiligland-Verein

Ein Blick auf das Jahr 2018 mit Andreas Baumeister

Wo hat der Schweizerische Heiligland-Verein 2018 Hilfe geleistet und seine Spenden eingesetzt? Ein Rückblick des Präsidenten Andreas Baumeister im Gespräch mit Corinne Rellstab auf ein bewegtes Jahr.

Quelle: RADIO MARIA

Schweizerischer Heiligland-Verein legte Fokus auf Libanon

Die Armut im Libanon treibt die Menschen dazu, die Flucht zu ergreifen und das Land zu verlassen, sagt Samih Raad. Der libanesische Priester war Gast an der Generalversammlung des Schweizerischen Heiligland-Vereins in Sursee LU.

Text: Jacques Berset / Adaption: Georges Scherrer

Samih Raad anlässlich der GV des Heiligland-Vereins in Sursee | © Jacques Berset

Auf ihrer Flucht riskierten die Menschen auf dem Mittelmeer ihr Leben. «So etwas haben wir noch nie gesehen, nicht einmal während des Krieges (1975-1990)», sagt der Priester Samih Raad, der heute Seelsorger in Metz im Departement Moselle in Frankreich ist.
«Der Libanon ist eine echte Strasse Golgatha und der Anbruch des Ostersonntags ist noch nicht in Sicht», sagte der griechisch-französisch-libanesische katholische Priester, gegenüber cath.ch.

Klima der Depression

Die Explosion vom 4. August im Hafen von Beirut, bei der fast 200 Menschen getötet, mehr als 6’500 verletzt und Hunderttausende obdachlos wurden, sei eine weitere Folge der tiefen Krise, die mit den Strassendemonstrationen gegen Korruption am 17. Oktober 2019 begann. Die Katastrophe von August habe die Krise noch verschärft.
Die libanesische Bevölkerung lebe in einem psychologischen Klima der Depression, einem «Karfreitagsklima, das vom Tod geprägt ist».

Demütigung und Scheidung

Die Libanesen hätten die Nase voll von schönen Versprechungen. «Ich möchte es mit einem Witz sagen: Elf von zehn Libanesen möchten dieses Land verlassen, wo die Geschäfte leer sind, die Strassen menschenleer, die Häuser keine Heizung und keinen Strom haben, die Banken keine Devisen mehr liefern.»
Das libanesische Volk erlebe eine Art Demütigung, eine Scheidung zwischen dem Volk, den Bürgern und dem politischen System. Die Libanesen hätten das Vertrauen und den Sinn des Zusammenlebens verloren.

Samih Raad : «Ich habe das Gefühl, dass die Libanesen keine gemeinsame Zukunft mehr haben, nicht nur zwischen Bürgern und Politikern, die keinen Sinn für das Gemeinwohl haben, sondern vor allem zwischen den Religionsgemeinschaften.»

«Schweiz des Nahen Ostens»

Die Zeit, als der Libanon von den 1950/60er bis Anfang der 1970er-Jahre mit seinen Hotels, Restaurants und seinem Bankgeheimnis als die «Schweiz des Nahen Ostens» bezeichnet werden konnte, sei vorbei.
Trotz dieser ernüchternden Feststellung hat Samih Raad noch ein wenig Hoffnung: «Ich glaube an die Überraschungen des Lebens, im Geiste des Phönix, an die ständige Erneuerung. Der Tod ist kein Ende, er ist eine Verwandlung!»

© Katholisches Medienzentrum, 04.10.2020
Die Rechte sämtlicher Texte sind beim Katholischen Medienzentrum.

Bericht der cath.ch über die Arbeit der CNEWA

Interview als PDF downloaden

Licht der Welt sein – ein starkes Beispiel aus Ägypten

Am 22. September 2014 waren anlässlich der jährlichen Generalversammlung des Schweizerischen Heiligland-Vereins drei Gäste aus Ägypten zugegen und berichteten eindrücklich über ein grosses Jesuitenprojekt in Oberägypten. Der Heiligland-Verein unterstützt es mit seiner Herbstaktion.

Mehr Informationen zur Herbstaktion 2014 finden Sie hier.

Hoffnung für die Kinder von Homs

Am 16. September 2013 fand die jährliche Generalversammlung des Schweizerischen Heiligland-Vereins statt. Dabei berichtete der Gast aus Syrien, Pater Ziad Hilal sj, über das Leben in Homs und stellte das „Centre Al-Mukhales“ und die Arbeit mit den Kindern vor.

Mehr Informationen zur Herbstaktion 2013 finden Sie hier.

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