Die Schwestern von Beit Habbak rufen um Hilfe
Damit das normale Leben weitergehen kann – Ende Oktober erreichte unsere Geschäftsstelle in Luzern ein dringender Anruf aus dem Libanon. Schwester Nada Saad aus Beit Habbak auf dem «Mont Liban» bat um dringende Unterstützung. Die Gemeinschaft der Sœurs Missionnaires du Très Saint Sacrement zeigt sich sehr besorgt, weil sie damit rechnen, dass die 40-jährige Heizung, welche alle Gebäude mit Wärme und Warmwasser beliefert, jederzeit aussteigen könnte.
Wie aussichtslos die Situation im Libanon angesichts einer katastrophalen Wirtschafts- und Finanzkrise, angesichts einer andauernden Regierungskrise, angesichts eines rasanten Währungszerfalls, angesichts der fortdauernden Coronapandemie und der verheerenden Explosionskatastrophe vom 4. August im Beiruter Hafen ist, ist inzwischen auch in der Schweiz vielen Menschen bekannt. Nur dürfen wir angesichts dieser unermesslichen Not das «normale Leben» im Libanon nicht vergessen.

Damit Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen weiterarbeiten können
Dazu gehört auch eine Heiz- und Warmwasseranlage der Schul- und Schwesterngebäude in Beit Habbak, damit Kinder, Jugendliche, Lehrpersonen, Angestellte und Schwestern dort normal weiterarbeiten und leben können. In Beit Habbak führen die Missionsschwestern eine Primar- und Sekundarschule mit insgesamt 1470 Schülerinnen und Schülern aus der Region Byblos im Alter von drei bis 14 Jahren. Die meisten Primarschülerinnen und Primarschüler werden hier gratis unterrichtet, die Sekundarschüler bezahlen reduzierte Gebühren. Im Internat nebenan erhalten 80 Mädchen im Alter von vier bis 18 Jahren bei Vollpension ebenfalls eine umfassende Ausbildung, medizinische Behandlung und Kleidung. Sie kommen aus schwierigen Verhältnissen – ihre Eltern sind gestorben oder geschieden, sind arm, arbeitslos oder im Gefängnis.

Viele Familien sind finanziell am Ende
Die Mädchen im Internat sind gratis untergebracht, das Sozialministerium übernimmt 25 Prozent der Kosten, 75 Prozent der Kosten werden aus Spenden oder durch den Orden finanziert. Ob der Staat seinen Anteil angesichts der Krise überhaupt noch zahlen kann, ist zweifelhaft. Die Familien der Schülerinnen jedenfalls können es zu einem grossen Teil nicht mehr.

Da die Schwestern jederzeit mit dem vollständigen Ausstieg der Heizung rechnen müssen, haben sie bereits im Herbst 2019 begonnen, Geld für die neue Anlage zu sammeln. Ihre Eigenmittel reichen dafür nicht mehr. Der Kostenvoranschlag für die neue Heiz- und Warmwasseranlage für alle Gebäude liegt bei knapp 70 000 US-Dollar. Leider haben sie erst die Hälfte des Betrags zusammen. Doch es eilt, der Winter ist nah. Deswegen bitten die Schwestern von Beit Habbak um unsere Hilfe, damit sie mit allen Kräften auch in dieser verzweifelten Situation ihrem Auftrag in Beit Habbak nachkommen können.
Andreas Baumeister, Liestal