Im Raum der Sinne
Das Al Farah Center – das «Glückszentrum» – in Jerusalem gehört zum grossen Bildungswerk der La Salle-Schulbrüder im Heiligen Land. Ein interdisziplinäres Team unterstützt hier Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten. Die Probleme der Kinder und Jugendlichen stehen oft in Zusammenhang mit den belastenden Lebensumständen in Israel und Palästina. Ein besonders heilsamer Ort im Al Farah Center ist der «Sensory Room», der auch dank der Unterstützung des Schweizerischen Heiligland-Vereins eingerichtet werden konnte.
Der Sensory Room – ein heilsamer Ort im Al Farah Center
Der lange, schmale Raum ist in sanftes grünes Licht getaucht, an der Stirnwand leuchtet unter dem Fenster eine friedliche Landschaft, neben dem Bildschirm blubbern Sauerstoffblasen in zwei gläsernen Röhren… eine «sphärische» Stimmung durchweht den «Sensory Room» an der La Salle-Schule mitten in Jerusalem, unweit der Altstadt. Der «Raum der Sinne» gehört zum Al Farah Center, wo mehr als zehn Lehrpersonen rund 200 Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten betreuen und unterstützen. Vom Support profitieren neben den Kindern und Jugendlichen aus sieben christlichen Schulen im Grossraum Jerusalem auch deren Familien und rund 100 Lehrpersonen aus dem regulären Schulbetrieb.
Die Last der schwierigen Lebensumstände
Der «Sensory Room» bietet verschiedene Möglichkeiten, die Sinne und die eigene Gefühlswelt zu entdecken, sich zu fokussieren und zu konzentrieren, innere Ruhe und Gelassenheit zu finden. Das hilft besonders jungen Menschen mit Lernschwächen oder Verhaltensstörungen, die oft in Zusammenhang mit der andauernd angespannten politischen und ökonomischen Situation auftreten, auch als Folge von Drogenmissbrauch und Gewalt. Neben pädagogischen Fachpersonen gehören deshalb auch Psychologen und Psychotherapeutinnen zum Al Farah-Team. Zudem besteht eine Kooperation mit der Bethlehem Universität und der Jerusalem Universität. Ein deutliches Zeichen für den Erfolg des Zentrums ist die Tatsache, dass an den christlichen Schulen nur zwei bis vier Prozent der Mittelschüler die Schule vorzeitig abbrechen, während die Abbruchrate an den öffentlichen Schulen bis zu 35 Prozent beträgt.
Am Al Farah Center für Kinder mit Lernschwierigkeiten arbeitet ein interdisziplinäres Team von Pädagogen, Psychologinnen und Therapeuten.
Bildung für Kinder aus prekären Verhältnissen
Das Al Farah Center ist aus dem 2007 gegründeten «Special Education Department» der La Salle-Schulbrüder hervorgegangen. Die «Lasallians», wie die Brüder wegen ihres Gründers Jean-Baptiste de La Salle auch genannt werden, sind seit 1876 im Heiligen Land tätig. An den fünf La Salle-Schulen in West- und Ostjerusalem, Bethlehem, Jaffa und Amman unterrichten derzeit 428 Lehrpersonen mit weiteren 137 Angestellten über 5‘000 Schülerinnen und Schüler im Alter von drei bis 18 Jahren. Die Kinder gehören verschiedenen Ethnien und Religionen an – die Hälfte der Kinder und 80 Prozent der Mitarbeitenden sind christlich. Viele Familien leiden unter der prekären wirtschaftlichen Situation – dramatisch verschärft durch die Corona-Krise – und können das Schulgeld nur teilweise oder gar nicht bezahlen.
Damit der geregelte Schulbetrieb aufrecht erhalten werden kann, sammelt der Schweizerische Heiligland-Verein Spenden, um die Lehrerlöhne weiterhin zu finanzieren. Unterstützen Sie das Bildungswerk der „Lasallians“ im Heiligen Land mit Ihrer Spende, weil Bildung eine der wichtigsten Voraussetzungen für Frieden und Gerechtigkeit in einer von Gewalt und sozialer Not beherrschten Region ist.
Boris Schlüssel, Oberwil bei Zug
Spendenvermerk: Lehrerlöhne an der La Salle-Schule in Jerusalem