Israel – Erzbischof Yousef Matta über die Arbeit in seiner Diözese in Galiläa

Im Rahmen der Karwochenkollekte wird auch die sozialpastorale Arbeit im Erzbistum Galiläa in Israel unterstützt. Erzbischof Yousef Matta berichtet über die Aufgaben und Herausforderungen in seinem Bistum und erklärt, wofür der Beitrag aus der Karwochenkollekte verwendet wird.

Die grossen Pfarreien unserer Diözese in Akko, Haifa und Nazareth organisieren ihre eigenen pastoralen Programme, vor allem zu den grossen christlichen Festen wie Weihnachten und Ostern. Das können Theateraufführungen sein, die für die Festtage einstudiert werden, oder Liederabende, Chorsingen und weitere Aktivitäten. Katechetische Programme für Kinder und Jugendliche und Angebote für Familien und Menschen mit speziellen Bedürfnissen stehen das Jahr über im Vordergrund. Besonders hervorheben möchte ich das Engagement der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die jedes Jahr im Sommer Zeltlager für Kinder anbieten.

An den Hochfesten treffen sich die Pfarreiangehörigen zumgemütlichen Zusammensein im Pfarreizentrum, wie hier an Weihnachten in der Pfarrei Akko.
An den Hochfesten treffen sich die Pfarreiangehörigen zum gemütlichen Zusammensein im Pfarreizentrum, wie hier an Weihnachten in der Pfarrei Akko.

 

Die Präsenz der Basilianer-Salvatorianer-­Mönche in Haifa und die Mitarbeit von Schwestern aus verschiedenen Gemeinschaften hilft uns, den Gläubigen in den Dörfern nahe zu bleiben. Die Ordensschwestern bereiten in vielen Pfarreien Kinder auf die Heilige Kommunion vor und bringen ihnen in der Sonntagsschule die Bibel nahe.

Wir haben fünf melkitisch-katholische Schulen im Bistum mit rund 5000 Schülerinnen und Schülern. Hier wird unter anderem auch das Fach «Christliche Ethik» angeboten. Unsere Schulen benötigen dringend zeitgemässe pädagogische Hilfsmittel und mehr Klassenzimmer, um die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr aufgenommen werden, bewältigen zu können.

 

Ich höre als Bischof immer wieder, dass die Sicherheit und der Schutz von unseren Gläubigen, vor allem in Städten und Dörfern, wo Christen, Muslime und Drusen zusammenleben, gefährdet ist und es zu gewalttätigen Übergriffen kommt. Die Erfahrung von täglicher Diskriminierung von Christinnen und Christen sowie die angespannte wirtschaftliche Situation, zu wenige Wohnungen für junge Ehepaare und fehlende Arbeitsmöglichkeiten veranlassen viele Familien, Israel für eine bessere Zukunft zu verlassen.

An speziellen Treffen der Leitungspersonen der christlichen Kirchen, des Islam und des Judentums, welche das Innenministerium koordiniert, tauschen sich die Verantwortlichen regelmässig über die drängenden Probleme in der Gesellschaft und im Zusammenleben der Religionen aus. Diese gemeinsamen Begegnungen stärken die guten Beziehungen zwischen allen Beteiligten.

Kinder und Jugendliche stehen nicht nur an den Festen, sondern das Jahr über im Mittelpunkt der pastoralen Arbeit.
Kinder und Jugendliche stehen nicht nur an den Festen, sondern das Jahr über im Mittelpunkt der pastoralen Arbeit.

 

Unser Verhältnis zu der jüdischen Bevölkerung ist generell gut. Wir haben gegen jegliche Gewalt und Aggression gegen die Menschen interveniert, und wir verurteilen jegliches Töten im Krieg und ausserhalb des Krieges, denn wir glauben an das Recht auf Leben und die Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen. Die Finanzierung der Akti­vitäten in unserer Diözese geschieht einerseits durch lokale Beiträge, durch einen kleinen öffentlichen Zuschuss des Ministeriums für Inneres und Religion sowie durch Spenden aus dem Ausland. Der jährliche Beitrag aus der Karwochenkollekte des Schweizerischen Heiligland-Vereins ist für uns eine wichtige Unterstützung, weil wir damit viele pastorale Aktivitäten und Programme in unserer Diözese finanzieren können – etwa die Arbeit der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die Unterstützung von bedürftigen Familien und die Finanzierung der christlichen Erziehung und Bildung in Schulen, die keine Unterstützung von der Regierung erhalten.

Meine grösste Sorge ist die Abwanderung der christlichen Bevölkerung aus dem Heiligen Land. Dank Ihrer Hilfe können wir Angebote machen, die die Menschen zum Bleiben motivieren sollen. Vielen Dank für die treue Unter­stützung durch den Schweizerischen Heiligland-Verein.

+ Erzbischof Yousef Matta

Vermerk für Ihre Spende: Sozialpastorale Arbeit in Galiläa

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