Landwirtschaft im Hauran
Das Erzbistum Bosra, Hauran und Jabal al-Arab ist das ärmste im ganzen Patriarchat. Es gibt immer mehr Arbeitslose. Verarmte Familien klopfen an die Tür des Bischofshauses und bitten um Geld für ihre Kinder und ihren Lebensunterhalt. Junge Familien verlassen das Land; allein aus Khabab sind bereits 400 in den Libanon oder die Türkei weggezogen. Die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen ist prekär.
Fruchtbares Land
Auf den rund 300 Hektaren Land des Erzbistums könnten Weizen und Hafer angebaut und Kichererbsen geerntet werden. Falls das Klima mitspielt und die Regierungstruppen und Rebellen es erlauben. Der Herbst (Ende November bis Anfang Januar) ist die beste Jahreszeit, um die Erde auf die Saat vorzubereiten. Seit zwei Jahren bleiben die Böden trocken. Dies verschlimmert die finanzielle Lage, denn die Erträge aus der Landwirtschaft werden dringend gebraucht. Vor kurzem konnte ein neuer Brunnen gebohrt werden, als Ersatz für einen zerstörten. Die zwei Brunnen mit Pumpen laufen nicht, da kein Strom vorhanden ist.
Ernteausfall und Rebellen
Die Erntezeit beginnt normalerweise Anfang Juni, der Ertrag wird zu einem fixen Preis an staatliche Händler verkauft. Für die Arbeiten werden Leute aus der ganzen Umgebung engagiert, auch Beduinen. Ein Tagelöhner erhält pro Tag 1200 L.S., eine Tagesverpflegung kostet 500 L.S. Ein Liter Treibstoff kostet 150 L.S. Es sind zwei Traktoren im Einsatz, für die sie jedoch dringend Ersatzteile brauchen. Der Minibus für den Personentransport wurde von den Rebellen beschlagnahmt.
Alte Bäume müssen ersetzt werden
Es gibt einige Fruchtbäume, die Reben und Olivenbäume sollten ersetzt werden. Auch Gemüse könnte gezogen werden, wenn es die Sicherheitslage erlauben würde. Denn die bleibt schwierig, man muss aufmerksam die Bewegungen der Kriegsparteien beobachten. Oft sind Granaten zu hören, und dann müssen sich alle sofort in Sicherheit bringen.
Steigende Preise
Die Preise steigen ständig, das syrische Pfund hat stark an Wert verloren. Für einen Dollar gibt es momentan 275 syrische Pfund (L.S.), für einen Euro 305. Ein Sack Saatgut (50 kg) für Weizen oder Hafer kostet zwischen 70 und 80 L.S., ein Kilo Kichererbsen 125 L.S. Eine Tonne Dünger kostet je nach Zusammensetzung 60 000 bis 100 000 L.S. Wir möchten mithelfen, dass die Felder im Hauran wieder bestellt werden können. Wir können den Menschen keine Sicherheit geben, aber die finanziellen Mittel, damit sie Saatgut, Dünger usw. kaufen und die Arbeiter bezahlen können.
Spendenvermerk: Landwirtschaft im Hauran