Rückblick auf die Mitgliederversammlung 2022
Die Spendenmittel werden effektiv eingesetzt
Unsere Generalversammlung fand in diesem Jahr in einem neuen Rahmen statt: wir trafen uns am Sonntag, 11. September, zunächst in der Kirche Heilig-Geist in Wetzikon zum Gottesdienst, den unser Vorstandsmitglied Boris Schlüssel gestaltete. Der anschliessende Apéro bot eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Austausch mit Pfarreiangehörigen.
Leider konnten wir den vorgesehenen Gast aus Ägypten nicht persönlich an der Mitgliederversammlung begrüssen. Verschiedene Probleme erschwerten eine termingerechte Anreise. Da auch eine Videozuschaltung scheiterte, stellte Hans Rahm als versierter Kenner das Gastland Ägypten und die Arbeit unseres Projektpartners selber vor und ging näher auf das neue «Im Fokus»-Projekt «Gesundheitsfürsorge für ältere Menschen in Minia» ein.
Am Nachmittag hiess Andreas Baumeister als Präsident die Mitglieder herzlich willkommen und eröffnete die ordentliche Generalversammlung 2022. Er berichtete über das Geschäftsjahr 2021 und die erneut anspruchsvolle Situation im zweiten Jahr der Coronapandemie. Die Vorstandssitzungen fanden anfangs Jahr per Zoom statt, später
waren wieder physische Treffen möglich. Im Berichtsjahr 2021 konnte der SHLV das 120-jährige Bestehen feiern. Boris Schlüssel warf in jeder Ausgabe unserer Zeitschrift «HeiligesLand» einen anderen Blick auf unseren Verein (in Nr. 1 «Gründung unseres Vereins 1901», in Nr. 2 «Pilgern ins Heilige Land», in Nr. 3 «Vom Pilgerbrief zur Zeitschrift», in Nr. 4 «Vom Mitgliederverein zum Spenderverein»).
Hans Rahm erläuterte als Verantwortlicher des Ressorts Finanzen den Jahresabschluss 2021. Die Spendeneinnahmen waren im Berichtsjahr glücklicherweise wieder etwas höher, sodass insgesamt über CHF 390 000.– an die verschiedenen Projektpartner überwiesen werden konnten. Leider waren die Kollekteneingänge für das Karwochenopfer auch im 2021 geringer aus als in den Vorjahren, doch die Kürzung der budgetierten Projektbeiträge war nicht mehr so schmerzhaft wie im ersten Pandemiejahr. Das Geschäftsjahr 2021 schliesst mit einem Verlust von CHF 11 290.16 ab. Die anwesenden Mitglieder nehmen die Jahresrechnung an und erteilen dem Vorstand Decharge.
Der Präsident freut sich sehr, dass Christine Erard aus Le Noirmont, die als pastorale Mitarbeiterin in der Seelsorgeeinheit Franches-Montagnes arbeitet, als neues Mitglied in den Vorstand gewählt worden ist. Im Vorstand ist sie zuständig für das Ressort Projekte (Libanon, Syrien, Irak). Bei ihrer Vorstellung erklärte sie: «Ich finde es wichtig, in persönlichem Kontakt mit unseren Projektpartnern zu stehen.» Der Vorstand freut sich auf die Zusammenarbeit.
Bei der offenen Aussprache unter den Mitgliedern wurde dem Vorstand für seine unermüdliche Arbeit und die effektive Verwendung der Spenden zugunsten der Projektpartner ganz herzlich gedankt.
Andreas Baumeister
Unser GV-Gast:
Nady Abdel Sayed Khalil aus Minia
Wir wollen benachteiligte Menschen stärken
Nady Abdel Sayed Khalil (61, verheiratet, drei Kinder und zwei Grosskinder) ist seit 2003 Geschäftsleiter der Sozialdienste IDAM (Integrated Development Action of Minia) der koptisch-katholischen Kirche in der Diözese Minia in Oberägypten. Am 11. September ist er unser GV-Gast in Wetzikon.
Nady absolvierte ein Studium für Entwicklung und Bevölkerung an der Fakultät für Kunst und Geisteswissenschaften in Minia, verbrachte ein Freiwilligenjahr in der Entwicklungszusammenarbeit im Südsudan und arbeitete unter anderem bis 2002 für Caritas Ägypten.
IDAM ist eine kirchliche Initiative, welche die Entwicklung und den Schutz von armutsbetroffenen und benachteiligten Gruppen im ländlichen Einzugsgebiet von Minia wie etwa familienverantwortliche Frauen, Menschen mit Beeinträchtigungen, Familienangehörige von Häftlingen oder alte Menschen fördert.
Dies geschieht durch Schaffen von Begegnungsräumen, durch Bildungsangebote, durch Verbesserung der Lebensbedingungen Gesundheitsvorsorge, Mikrokredite, Anbau und Verarbeitung von Lebensmitteln, Umweltschutz oder durch Bewusstseinsbildung für Verantwortung, Rechte und Pflichten, immer in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen und Behörden und Institutionen vor Ort.
Der Geist der Organisation fusst auf der christlichen Soziallehre. Die Umsetzung der Projekte erfolgt in interreligiöser Zusammenarbeit von Christen und Muslimen, sowohl was die Mitarbeitenden als auch was die Zielgruppen der verschiedenen Projektbereiche betrifft. Die Finanzierung wird einerseits durch die Diözese Minia, andererseits durch einheimische und internationale Organisationen und NGOs wie den Schweizerischen Heiligland-Verein sichergestellt.