Welcome to Bethlehem

Hier leben Menschen wie in einem grossen Gefängnis. Blockaden und Checkpoints rauben ihnen Zeit und Lust, etwas ausserhalb der Sperrzone zu unternehmen. Ein Recht, sich normal zu bewegen, gibt es für sie nicht. In den beiden grossen Flüchtlingslagern der Stadt, Aida und Dhesche, kommt es täglich zu Scharmützeln mit dem israelischen Militär. Frauen, Männer und Kinder leben im Alarmzustand. Nachts wachen sie erschrocken auf, weil Schüsse fallen. Angst und Gefahr verdunkeln ihr Leben. Vor 2000 Jahren wurde hier ein Hoffnungskind geboren. Die Reise seiner Mutter und seines Pflegevaters in die Stadt Davids war keine freiwillige, sondern von der römischen Besatzungsmacht befohlen. In der Herberge war kein Platz. Es gab kein Bett für die Gebärende und das Kind. Im Dunkeln leuchteten nur ein Stern und ein Glanz von Engeln. Und ein Hirtenlied vom Frieden war zu hören.

 

Bethlehem heute: Die Friedenstaube ist im Visier eines Scharfschützen, sie braucht eine Panzerweste – Graffiti des britischen Streetart-Künstlers Banksy, etwa 300 Meter entfernt vom Kontrollposten der Mauer in Bethlehem (Aufnahme aus dem Jahr 2015). | © Michael Meier

 

In Bethlehem ist das Evangelium der Liebe zur Welt gekommen. Friede wird gesät, wo Menschen trotz allem dem Menschen als Mensch begegnen, über alle Grenzen von Rasse, Nationalität und Religion hinweg. Bethlehem – Ort, wo der palästinensisch-is­raelische Konflikt brennt. Bethlehem – Insel der Hoffnung, wo Menschen in zahlreichen christlichen Initiativen erfahren, dass sie eine Würde besitzen und wertvoll sind. Etwa im Caritas Baby Hospital, im Holy-Child-Projekt, der Handwerkerschule oder der SIRA .

Andreas Baumeister, Präsident Schweizerischer Heiligland-Verein

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